Frankenthal, 29.09.2017 – Niemand bezweifelt ernsthaft, dass Elektromobilität oder Fahrassistenzsysteme helfen, die Mobilität sicherer und für die Menschen entspannter zu gestalten. Dazu kommen ökologische Vorteile, wenn es um die Schonung der Ressourcen geht oder, ganz trivial, um günstige Konditionen bei der Nutzung eines sogenannten Telematiktarifs bei der Versicherung von Fahranfängern. Neue Materialien eröffnen die Möglichkeiten zur Entwicklung sicherer Fahrzeugstrukturen.
Es ist also alles auf dem richtigen Weg, sollte man meinen, der technische Fortschritt verspricht uns, zumindest was die Mobilität der Zukunft anbelangt, absolute Sicherheit.
Allerdings nehmen die Meldungen über ernsthafte Probleme mit modernen Techniken derzeit zu. So werden Lithium-Ionen-Akkus weit über die Leistungsgrenze hinaus belastet. Brennende Handys oder komplett abgebrannte Batteriefabriken sind die Folge. Car-Sharing-Systeme sind anfällig, neue Updates bringen deren Server zum Absturz. Die Bewertungen der Telematiktarife der Versicherungen sind oft falsch oder nicht nachvollziehbar. Die Systemgrenzen von Fahrassistenzsystemen sind nicht ermittelt, der Kunde erfährt davon nichts. Neue Materialien im Fahrzeugbau werden entwickelt und eingesetzt, ohne dass es Konzepte zur Schadenerkennung, der Reparatur und des Recyclings gibt. Mobilitätsdaten, eigentlich absolut zu schützen, geraten auf den umkämpften Markt des Datenhandels und werden zum Verkauf angeboten, der Vertrauensverlust in neue Systeme ist die Folge.
Die Referenten des DIQ-Symposiums zeigten in ihren Vorträgen auf, wie hier in allen Bereichen eine saubere, korrekte Entwicklung und Validierung der Systeme erfolgen kann und somit echte Sicherheit durch moderne Technik entstehen kann.
Der Leiter des DIQ-Symposiums, Prof. Dr.-Ing. Peter König von der Hochschule Trier, betonte, dass das Symposium Tendenzen entdeckt, vor Fehlentwicklungen warnt, mit den Vorträgen den richtigen Weg weist und so die Voraussetzungen schafft, das Fragezeichen hinter dem Titel „Mehr Sicherheit durch moderne Technik?“ durch ein Ausrufezeichen zu ersetzen.
Dr.-Ing. Adrian Zlocki von der Forschungsgesellschaft für Kraftfahrwesen Aachen, zeigte die Möglichkeiten auf, wie das vernetzte Fahren den Weg zum unfallfreien Fahren ebnen kann. Jens Vogt von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken informierte über den so wichtigen Schutz der Daten im vernetzten Fahrzeug. Von der Celette Deutschland GmbH in Kehl war Dipl.-Ing. Bernd Schmidt zum DIQ-Symposium gekommen. Sein Thema war die Reduzierung der Schadenhöhe bei Unfällen durch moderne Fahrassistenzsysteme. Dr. rer. nat. Dietmar Schelb vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Brandschutzstelle, in Karlsruhe gab einen Einblick in die Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen der Feuerwehr im Umgang mit Bränden bei batterieelektrischen Fahrzeugen. M. Sc. Sebastian Sattler von der Forward Engeneering GmbH aus München hat zu neuen Materialien gesprochen, es ging um die Einsatzmöglichkeiten, die Schadenerkennung und Reparatur von CFK-Teilen (Kohlefaserverstärkter Kunststoff). Dipl.-Ing. Peter Wandt von Toyota Insurance Management in Köln stellte die Frage, ob die Brennstoffzelle die Elektromobilität wirklich sinnvoll macht, also nach einer umfassenden Bewertung neuer Technologien. Prof. Dr.-Ing. Harald Bachem kommt von der Ostfalia Hochschule in Wolfsburg. Sein Thema beim DIQ-Symposium war die Frage nach dem Potential eines modularen Antriebsstrangs im Hinblick auf die sicherheitsgerechte Auslegung der Fahrzeugstruktur.
Das DIQ-Symposium formulierte Voraussetzungen für ein echtes Plus an Sicherheit durch moderne Technik:
„Die Menschen müssen Vertrauen in die neue Technik haben können, damit man hinter den Satz ‚Mehr Sicherheit durch moderne Technik‘ ruhigen Gewissens ein Ausrufezeichen setzen kann“, so Thomas Koch, der Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung e. V.
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