Das 6. Symposium des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung e. V. (DIQ) in Weimar hatte die Verkehrswege in unserem Land zum Thema. Wie gewohnt, wurde das Thema interdisziplinär betrachtet. Die Referentinnen und Referenten waren der Autojournalist Detlef Krehl, Dr. Christoph Hecht vom ADAC in München, Detlef Schumann vom Consulting-Unternehmen BridgingIT GmbH aus Mannheim, Dr.-Ing. habil. Ilja Irmscher von der Gesellschaft für Innovative VerkehrsTechnologie mbH (GIVT) aus Berlin, Ute Hammer vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) aus Bonn und Dipl.-Ing. Ingo Mlejnek vom Landesamt für Bau und Verkehr in Thüringen aus Erfurt. Die Leitung des 6. DIQ-Symposiums lag bei Professor Dr.-Ing. Peter König von der Hochschule Trier.
Professor König formulierte die wichtigsten Denkansätze die das Symposium herausgearbeitet hatte.
„Wir haben eine ganze Reihe Ansätze gesehen, wie auch mit kleinem Geld Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden können, die signifikant zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen oder wie neueste Konzepte für Parkhäuser den ruhenden Verkehr aus den Innenstädten entfernen und damit zu einer völlig neuen Lebensqualität führen.
Die Technologien sind da. Was wir brauchen, ist aber ein landesweites Netzwerk vom Verkehrsminister über die Behörden, die Polizei, bis hin zum Gemeinderatsmitglied, in dem gemeinsam und konsequent Schritt für Schritt weiterführende Maßnahmen definiert und über alle Zuständigkeits- und Budgetgrenzen hinweg umgesetzt werden“, so Professor König.
Eine klare Ansage ging an alle mit dem Thema Straßen und Verkehrssicherheit befassten Menschen: „Wir müssen an einem Strang ziehen, um uns selber eine moderne und sichere Mobilität der Zukunft zu ermöglichen“, so Professor König.
Die Empfehlungen und Forderungen des Symposiums sind klar formuliert und wurden vom Geschäftsführer des DIQ, Dipl.-Ing. Thomas Koch, und Professor König vorgestellt:
„Wir brauchen massive Investitionen in moderne Verkehrsleitsysteme, wie etwa bedarfsgesteuerte Ampeln mit LED-Technik, die man eben nicht mehr abends ausschaltet, um Strom zu sparen.
Wir brauchen eine optimale Abstimmung von Bus, Bahn, Leihfahrrädern, Fahrradparkhäusern mit Pedelec-Ladestationen, mit Fahrradschnellwegen, damit diese alternativen Verkehrsarten so attraktiv werden, dass sie auch genutzt werden. Wir können die Leute nicht dazu zwingen, mit dem Fahrrad zu fahren, wir müssen sie regelrecht locken. Sie müssen einen Vorteil für sich erkennen! Positive Beispiele können wir bei unseren Nachbarn in den Niederlanden sehen.
Wir brauchen den parteiübergreifenden politischen Willen und die Ausdauer wie wir es in den Niederlanden und in Schweden sehen, um eine flächendeckende Anpassung unserer Landstraßen und Innenstädte gemäß der vorhandenen Erkenntnisse der Wissenschaft vorzunehmen.
Wir haben eine Richtlinie für die Anlage von Landstraßen, die RAL 2013, und wir wissen auch gemäß der Erfahrungen aus dem Ausland, dass wir durchgängig etliche Leben retten können, wenn wir die RAL auch anwenden und die Landstraßen umbauen. Dies passiert aber viel zu wenig.
Wir kennen Verkehrsschauen, Unfallkommissionen und haben Sicherheitsaudits bei jedem Umbau einer Straße vorgesehen, aber nur wenige Kommunen setzen diese Werkzeuge konsequent ein!
Wir wollen das Bewusstsein in den Köpfen der Verantwortlichen auf allen Ebenen und in der gesamten Gesellschaft schärfen, dass sich diese Investitionen für jeden von uns unmittelbar lohnen. Wir müssen gemeinsam an dieser Vision „sichere Verkehrswege 2030“ arbeiten.
Dafür müssen wir die gesamte Gesellschaft einbeziehen: Wir brauchen öffentliche Diskussionen, Informationen in Schulen, die Wiedereinführung der Fernsehsendung „Der 7. Sinn“, wir brauchen die Presse, um regelmäßig aufzuklären und Informationen zu diesen Themen zu verbreiten.“
Die Dimensionen der Menge an Verkehrstoten in unserem Land verdeutlichte der Leiter des DIQ-Symposiums, Professor Dr.-Ing. Peter König, in provokanten Sätzen:
„Wir erlauben uns jedes Jahr einen 11. September auf unseren Straßen. Das dürfen wir gar nicht akzeptieren! Hier müssen wir aktiv werden.“
Das Deutsche Institut für Qualitätsförderung e. V. wird sich auch weiterhin der Sicherheit auf unseren Straßen widmen. Das 7. DIQ-Symposium wird in Frankenthal in der Pfalz stattfinden.
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